Dolomiten-Drama mit Happy End: Unsere M1 E-MTBs im Härtetest bei Velomotion
Das Team von Velomotion hat sich mit uns und unseren Bikes drei Tage lang im alpinen Gelände verausgabt – zwischen steilen Rampen, endlosen Schotterwegen und traumhaften Trails. Wir haben die Bikes gemeinsam mit Velomotion hart rangenommen. Herausgekommen ist ein Praxistest, der zeigt: Reichweite ist relativ, Motorcharaktere sind Persönlichkeiten – und manchmal ist die Bremse wichtiger als das letzte Newtonmeter.
Drei Tage Olang – unsere Bikes im Praxistheater
Wir hätten ja auch einfach nüchtern die technischen Datenblätter verschicken können. Aber nüchtern ist langweilig. Also haben wir Velomotion eingeladen, unsere aktuelle All-Allmountain-Flotte in den Dolomiten an ihre Grenzen zu bringen.
Die Bühne: Olang, am Fuß der Dolomiten.
Die Schauspieler: fünf Fahrer mit ganz unterschiedlicher Fitness – Matthias, Andy und drei Mal Michi – und unsere M1-Bikes von AM 3.0 bis AM 9.0.
Die Rollen: Bosch SX, PX, CX und CX.R – samt Akkus von 400 bis 800 Wh im Unterrohr und Range Extendern als Joker.
Akt 1: Reichweite – der ewige Dauerbrenner
Tag eins, 1.200 Höhenmeter, Sonne satt.
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Matthias trat mit dem AM 6.0 und dem SX-Motor (60 Nm-Update) an. Effizient, aber bei knackigen Rampen hätte er gern mehr Punch gehabt.
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Michi Nr. 1 saß auf dem AM 3.0 mit PX-Motor – sein Fazit: angenehm leise, reichweitenstark, ein echter Tourenfreund.
Andy gönnte sich die das AM 6.0 mit Enduro-Paket, CX und 800 Wh – und lachte über jede steile Rampe.
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Michi Nr. 2 fuhr im AM 3.0 den SX mit kleinem 400-Wh-Akku plus Extender – und zeigte, dass man mit dosierter Fahrweise erstaunlich weit kommt.
- Michi Nr. 3 testete das Topmodell AM 9.0 mit CX.R – und war verblüfft, wie schnell man die Gruppe wieder einholt, wenn man kurz Turbo drückt (der Akku stöhnt dabei allerdings hörbar).
Akt 2: Hitze, Steilheit, Charakterstärke
Tag zwei, 35 Grad im Schatten.
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Matthias rang mit seinem SX bei steilsten Rampen, der dadurch ins thermische Derating ging – Zwangspausen inklusive.
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Andy schwärmte vom CX: kraftvoll, kontrolliert, immer mit Grip – genau richtig für groben Schotter.
Michi Nr. 1 lobte den PX für seine Ruhe und Ausdauer, gerade im Tour+-Modus.
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Michi Nr. 3 testete den CX.R und sprach vom „brachialen Punch“, der Uphills fast zum Liftbetrieb macht.
Und weil die Tester technikaffin sind, wurde fleißig per App an den Unterstützungsmodi geschraubt – mit dem Ergebnis, dass aus manchem „Tour+“ plötzlich die perfekte Mischung aus Sparsamkeit und Kraft wurde.
Akt 3: Bergab – wo die Wahrheit liegt
Unten angekommen waren sich alle einig: Motor hin oder her – bergab entscheidet die Ausstattung.
- Michi Nr. 2 auf dem kleinen AM 3.0 (Mini-Mullet, Rahmengröße S) hatte viel Spaß im Verspielten, wünschte sich aber bei langen Abfahrten hinten noch mehr Bremskraft.
- Andy genoss das volle Enduro-Setup: Fox 38 und Magura MT7 – sein Urteil: „Die eierlegende Wollmilchsau für Tour und Bikepark.“
- Matthias fand sein All-Mountain agil und handlich, perfekt für die technischen Trails.
Akt 4: Rollentausch – was bleibt hängen?
Am dritten Tag wechselten die Fahrer ihre Räder:
- Michi Nr. 2 tauschte auf ein AM 6.0 in Rahmengröße M (vorher S) – und fühlte sich plötzlich zuhause: stabil bergab, handlich bergauf.
- Michi Nr. 1 und Michi Nr. 3 tauschten PX gegen CX.R – und stellten fest: Im normalen Tourenbetrieb liegen beide erstaunlich nah beieinander. Der Unterschied zeigt sich erst, wenn es richtig aggressiv wird – dann ist der CX.R der Boxer, der sofort austeilt, während der PX eine halbe Sekunde überlegt.
Finale: Unser Blick auf das Stück
Für uns als Hersteller war das Dolomiten-Drama ein erfreuliches. Die Tester von Velomotion haben bestätigt, was wir uns gedacht haben:
- Alpentouren: CX oder CX.R mit 600–800 Wh + Extender.
- Touren im Mittelgebirge: PX – leise, effizient, entspannt.
- Leichtfüßig & verspielt: SX – mit der Einschränkung, dass er in glühender Sommerhitze mal Pause braucht.
Und egal ob Matthias, Andy oder einer der Michis: Alle waren sich einig – Bremsen, Fahrwerk und die passende Rahmengröße sind oft die größere Investition als das letzte Newtonmeter Motordrehmoment.
Epilog
Wir danken Velomotion und den fünf Testfahrern für drei Tage ehrliche Rückmeldungen in Olang. Unsere Erkenntnis: Jedes Setup hat seine Rolle – aber die Hauptrolle spielt immer der Fahrer. Ganz nach dem Motto: „So viel wie nötig und so wenig wie möglich!“
Alle getesteten Modelle findet ihr in unserem Bike-Portfolio.
Das komplette Video von Velomotion gibt’s hier: auf YouTube ansehen